Seit einigen Monaten bzw. Jahren leben Schülerinnen und Schüler mit Fluchterfahrung in Deutschland. Um diese sogenannten DaZ-Schüler in den Alltag und in das deutsche Bildungssystem zu integrieren, nahm ich als Sprachlernbegleiter am Ferienintensiv-Training des Vereins Wissen und Kultur e.V. teil, welches in Kooperation mit dem Schulministerium in den Herbstferien angeboten wurde.
Die Schülerinnen und Schüler im Alter von ca. 11-14 Jahren kamen in zwei Lerngruppen à 15 SuS zusammen und wurden von mir und drei weiteren Lehrkräften betreut. Dafür hatten wir im Vorfeld an einer Schulung für Sprachlernbegleiterinnen und Sprachlernbegleiter teilgenommen, um die Gestaltungsmöglichkeiten des Ferienangebots kennen zu lernen.
Die Sprachlernbegleiterinnen und Sprachlernbegleiter im Verein WiKult e.V waren hauptsächlich Lehramtsstudenten der Universität Paderborn und stammten aus Einwandererfamilien. Diese Eigenschaft erwies sich als großer Vorteil in der Begleitung der SuS, zumal wir stets von unseren persönlichen Erfahrungen in der Integration in die hiesige Gesellschaft berichten und die SuS als erfolgreiche Integrationsmodelle motivieren konnten.
Die SuS wurden fünf Tage von 9-16h betreut. Es wurde gemeinsam gegessen, gelernt und alltägliche Herausforderungen wurden mit Hilfe der Lehrkräfte simuliert.
Am Montag sind wir mit einer „Kennenlernrunde“ gestartet. In einem Sitzkreis stellten sich alle Beteiligten auf Deutsch vor. Anschließend haben wir gemeinsam gefrühstückt. Danach sind wir ins Kino gegangen und haben uns nach dem Besuch des Kinos über den Film unterhalten. Daraufhin haben wir einen Spielplatz besucht und Spiele durchgeführt, in denen man mit einander kommunizieren musste. Angekommen in den Räumlichkeiten des Vereins, haben wir das vorbereitete Mittagessen gegessen und schließlich in einer Sitzrunde über den ersten Tag reflektiert. Die Hauptattraktion am Dienstag war der Besuch der Stadt- und Kinderbibliothek. Dort haben wir lehrreiche Spiele durchgeführt, bei denen man z.B. Bücher suchen und für das anschließende Quiz lesen musste. Am Mittwoch haben wir die Feuerwehr besucht. Der Besuch war sehr informativ und hat den SuS großen Spaß gemacht. Am Donnerstag haben wir die Stadtbibliothek besucht, anschließend haben wir in Begleitung eines Reiseführers das Paderquellgebiet mit Hilfe von Kärtchenspielen erforscht. Anschließend haben wir von der Stadt Paderborn ein Kunstwerk gebastelt. Am letzten Tag waren wir beim Paderbowling in der Libori-Galerie. Anschließend haben wir Eis gegessen und wieder den Spielplatz besucht. Es wurde jeweils vor und nach den Hauptaktivitäten gegessen.
Insgesamt war das Ziel, die Deutsch-Kenntnisse der SuS durch ein spielerisches (z.B. Gesellschaftsspiele) und authentisches Programm (durch Besuche) zu vertiefen und deren Selbstbewusstsein in der deutschen Sprache zu erhöhen. Ich persönlich freue mich sehr über das positive Ergebnis bei den SuS und die Zufriedenheit der Eltern.